Sonntag, 11. Oktober 2015

I still believe in paradise

I still believe in paradise

Warum Ihr den Glauben an die Liebe (trotz Liebeskummer) im 21. Jahrhundert nicht verlieren solltet.

Der Liebeskummer kann so groß sein, dass  man sich am liebsten eine Viggo legen würde, um sich den Rotwein intravenös zu verabreichen und das Gefühl hat 80 Kippen hintereinander zu rauchen, Whitney Houston anschmeißt und überlegt mit dem 683er Bus zur Müngstener Brücke zu fahren. Und wenn man Nachts nicht schlafen kann, da Schlaflos nicht nur eine tolle Schnulze ist, sondern auch dein ständiger Begleiter, weil die Gedanken sich im Kreise drehen (man nimmt die traurige Musik natürlich mit Kopfhörern mit ins Bett! Selbstverständlich!), fragt man sich: Wozu der ganze Scheiss?

Das versuche ich euch jetzt zu erklären. Nachdem ich biographisch einen Abstecher in Theodor Fontanes Roman "Irrungen, Wirrungen" gemacht habe, was auch gleichzeitig mein Lieblingsbuch ist (Ironie des Schicksals!), ist mir erneut die Relevanz der Liebe bewusst geworden.

Und geht es uns, wenn wir die Last des Liebeskummers tragen, auch so schlecht, weiß ich jetzt:"Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten." (Wilhelm Busch)
Menschen, die nicht mehr an die Liebe, die wahre Liebe und das Prinzip der Monogamie glauben, tun mir einfach nur leid. Das Leben eines freien Abenteurers klingt spannend, aber es gibt nichts wundervolleres auf der Welt, als von dem Menschen, den man von Herzen liebt, zurück geliebt zu werden. 
In der heutigen Gesellschaft mit Tinder und Co. (siehe Artikel Wo ist die Liebe geblieben?) ist es den Menschen so leicht wie nie zuvor geworden den Partner zu betrügen, anstatt die Beziehung zu beenden. Mitleid mit denen, die ihr Herz verschließen. Folglich ist, meiner Meinung nach, ein Mensch, der nicht geliebt hat, ein Mensch, der nie gelebt hat. Hier möchte ich gerne Goethe zitieren "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben."

Ebenso möchte ich auf eine Szene aus dem Film "Good Will Hunting" verweisen.



"Du kannst mir nicht sagen wie es ist, neben einer Frau aufzuwachen und sich glücklich zu fühlen." 
"Wenn's um die Liebe geht, zitierst du wahrscheinlich ein Sonett. Hast dich aber beim Anblick einer Frau noch nie wehrlos gefühlt, weil sie dich mit den Augen in ihren Bann gezogen hat, wo du dann das Gefühl hast, Gott hat dir einen Engel geschickt, der dich aus den tiefen der Hölle rettet... für den auch du mal der Engel wirst. 
Du kennst einfach nicht das Gefühl für jemanden da zu sein, komme was wolle...wie etwa Krebs. Du weißt nicht wie das ist, 2 Monate lang am Krankenbett einer Frau zu sitzen und ihre Hand zu halten.... Die Ärzte erkennen an deinem Blick, dass das Wort "Besuchszeit" für dich keine Bedeutung hat. Du weißt nicht was ein wirklicher Verlust ist, denn das lernst du nur, wenn du jemanden mehr liebst als dich selbst. Ich bezweifle, dass du dich je getraut hast einen Menschen so zu lieben."

Es hat einen Grund, warum Liebe niemals stirbt, sie ist in uns verankert. Bücher, Lieder, Filme thematisieren fast immer ein und dasselbe: Die Liebe. Ich schließe mich der Dietrich an, wenn ich sage: "Große Philosophen, große Dichter haben versucht, Liebe zu erklären. Wer bin ich schon, daß ich es besser könnte?!" Ich habe Erich Fromms "Die Kunst des Liebens" gelesen und habe auch so die Erkenntnis, dass keine monetären Dinge das Gefühl ersetzen können, neben jemanden aufzuwachen, den man liebt, morgens die Person an sich zu ziehen und in Arm zu nehmen, die Stimme dieser Person, den Geruch dieser Person, das Lachen. Egal welche Schmerzen ich durch die Liebe ertragen habe, so sind die schönen Gefühle, die die Liebe mit sich gebracht hat unvergesslich und geben uns Menschen einen Sinn im Leben.
Und ist der Kummer noch so groß, zieht euch meine Spotify Playlist Müngstener rein, vergießt paar Tränchen, fühlt euch gedrückt, bald wird es euch besser gehen. Und denkt dran:

"I still believe in paradise
but now at least i know it's not some place you can look for
cause it's not where you go
it's how you feel for a moment in your life
and if you find that moment it lasts forever"

(Orbital, beached)



Eure Gabriele



Dienstag, 7. Juli 2015

La vita è bella!

La vita è bella!

Warum man Essen auch genießen darf
Ich mampfe gerade die Spaghetti Carbonara, die ich heute gekocht habe, bei welcher ich an Sahne und Parmigiano Käse keineswegs gespart habe. Außerdem habe ich die Gabe, mich bei der Menge total zu überschätzen und somit habe ich quasi für die ganze Kelly Family mitgekocht, was heißt, dass ich alle paar Stunden in die Küche spaziere und mir noch eine Portion gönne. Carbonara ist mein Lieblingsgericht, welches ich öfters mal koche, auch wenn ich in einem Singlehaushalt lebe. Denn das Kochen und vor allem das Essen macht Spaß, was viele Menschen heutzutage entweder zu gut wissen (siehe „The biggest Loser“) oder auf das die Fitnessjunkies fast ganz verzichten (siehe „Instagram“).
Demnach frage ich mich, was mit dem Essverhalten der Leute geworden ist. Sprießen einerseits ständig neue Burgerläden aus dem Boden, heißt es andererseits Lowcarb, Vegan und Glutenfrei.
Wer sich vegetarisch/vegan ernährt, der hat auf jeden Fall meinen Respekt verdient, da ich es selber nicht könnte. Heuchlerisch finde ich die Fitness-Veganer, die auf Grund ihres Trainings auf Tierprodukte verzichten, aber sabbernd am liebsten die „Mc Donalds“ Scheibe beim Vorbeigehen ablecken würden. Mein Gott, dann esst doch den verdammten Burger, wenn ihr Bock drauf habt!!
Dieses ganze Fitness Getue auf „Instagram“ empfinde ich als noch schlimmer als die jahrelangen Diskussionen über Models in Zeitschriften. Was in den Zeitschriften zu sehen ist, ist harmloser als die heutige Social Media Gesellschaft mit ihren Fitness Boys und Girls, die täglich ihr Workout absolvieren, ihre Kack Shakes trinken und an einem Salatblatt nagen. Jetzt werden wahrscheinlich einige sagen: ,,Ach, die ist doch nur neidisch, weil die nicht so eine Disziplin hat“. Falsch. Der Begriff „Disziplin“ kann auch eine negative Konnotation haben, da er impliziert, dass man sich auf eine Art beherrschen muss, sich im Griff haben sollte, kontrolliert sein sollte. Wenn ich aber Lust habe mir eine Tafel Schokolade reinzuschmatzen, dann tue ich das auch.
Klar, Sport mache ich ab und zu und bei einer Kleidergröße von 34 brauche ich nicht meckern. Natürlich wird aus einer 34 auch mal eine 36 und dann kann man nicht alles anziehen, was im Schrank hängt. Doch das ist EGAL, denn ich habe viel mehr Spaß am Essen, als dass ich jeden Tag Bauchfrei-Selfies ins Internet stellen müsste. Wenn das Top passt, dann passt es, wenn nicht, dann halt nicht.
Marilyn Monroe mit ihren Kurven, die Sexbombe der 50er Jahre, gerät sicherlich in Vergessenheit, da sich die Zeiten und somit die Geschmäcker und Trends ändern.
Jedoch regen mich die ganzen Smoothie – schlürfenden, Magerquark löffelnden Wichtigtuer auf, denn sie geben den jungen Mädchen und Jungen heutzutage ein total falsches Bild von Ästhetik und Schönheit. Dass man nicht jeden Tag literweise Cola trinken und in „Mc Donalds“ gehen sollte, ist bekannt. Wichtig ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung, wobei man auch sündigen kann und muss, denn Essen bedeutet Spaß! In Italien beispielsweise weiß man, dass Essen ein Teil der Kultur, der Mentalität ist. Man trifft sich Abends, kocht zusammen, sitzt zusammen, isst zusammen, unterhält sich, trinkt ein Gläschen Wein. La vita è bella!
Zusammenfassend möchte ich nur sagen: Wenn ihr Bock auf einen Burger oder eine Pizza habt: esst sie! Wenn ihr keinen Bock habt jeden Tag zum Sport zu gehen, dann chillt auch mal auf eurer Couch. Es ist nur wichtig die richtige Balance zu finden. Ach ja, und wenn ihr Bock auf meine Carbonara habt, sagt einfach bescheid :)
Eure Gabriele




Sonntag, 28. Juni 2015

Sonntags Single

Sonntags Single

Über die Entscheidung Sonntags lieber Single zu sein als mit der falschen Person zu sein. Pizzabote, eine große Margherita, bitte!
Man sagt, man müsse sich erst selber lieben, um einen anderen Menschen lieben zu können – und das trifft zu. Den Spruch hören und ihm zustimmen, das kann jeder. Jedoch die Reife zu haben, zu erkennen, was dies wirklich bedeutet, konnte ich erst jetzt, mit Mitte 20. Vor fünf Jahren, hätte ich selbstbewusst gesagt:,,Voll wahr!“. Damals mit der Leichtigkeit der Jugend glaubte ich auch zu wissen wie der Hase läuft. Doch wer war ich damals? Ein junges, naives Mädchen auf der Suche nach sich selbst. Ich dachte du wärst ein Teil von mir, du machtest mich erst vollständig. Eine der Weisheiten Dalai Lamas über das Leben lautet:Bedenke, die beste Beziehung zu einem Menschen ist eine, in der die Liebe zueinander größer ist als die Abhängigkeit oder das "Gebraucht werden" voneinander“. Reife kommt mit dem Alter, damals hätte ich das nicht verstehen können, selbst wenn ich gewollt hätte.
Alleine sein zu können, mit sich selbst zufrieden zu sein, darum geht es. Sonntags Single zu sein ist manchmal eine miese Angelegenheit. Jeder Single kennt das. Unter der Woche gehen wir in die Uni oder zur Arbeit, aber nach einem wilden Partywochenende mit Alkohol und fremden Bekanntschaften, kommt Sonntags die ernüchternde Realität. Während sich eure vergebenen Freunde Sonntags mit ihren Partnern im Bett einkuscheln, bei ihren Schwiegereltern in spe Mittag essen oder tolle Ausflüge unternehmen, hängen wir Single Menschen auf'm Sofa und bestellen uns bei unserem Lieblingsitaliener Essen, da wir (vom Feiern natürlich) zu faul sind zu kochen. Die Scham kommt, wenn der Pizzabote klingelt und man im Bademantel und ungeschminkt die Tür öffnet. Fühlt sich schon doof an so für sich alleine Essen zu bestellen. Aber C'est la vie! Und da muss die Stärke sein den oder die Ex nicht doch anzurufen oder ihm/ihr zu schreiben. Melancholisch (und meist verkatert) sind wir an diesem Tag ja so oder so. Jedoch lernt man so alleine zu sein. Ich habe es auf jeden Fall gelernt und Leute, die sich gerade von ihrem Partner getrennt haben, die wissen, dass der Sonntag ein hartes Pflaster ist. Aber ich sage euch, auch das geht vorbei. Bleibt stark.
"How do you know when it's over?""Maybe when you feel more in love with your memories than with the person standing in front of you." (Gunnar Ardelius)
trifft's doch auf den Punkt. Es gibt einen Grund, warum man sich von einer Person trennt, warum sie sich von dir trennt. Man sagt sich „Außer dem Punkt XX war doch sonst alles perfekt!“. Ja, genau das ist es - Es war halt nicht perfekt. Wenn es perfekt gewesen wäre, dann wärt ihr noch zusammen. Es muss also auch so ein großes Problem gewesen sein, dass man es nicht lösen konnte und keinen Kompromiss eingehen wollte oder konnte.
Also bin ich Sonntags lieber alleine. So, jetzt muss ich auch aufhören zu schreiben. Der Pizzabote kommt gleich!


Wo ist die Liebe geblieben?

Wo ist die Liebe geblieben?

Freiheit, Selbstverwirklichung, "minglen". Frei sein, aber nicht allein sein. Was ist los mit uns?
Tinder, Whatsapp, Instagram... whatever. Wieso wurde ich nicht 50 Jahre vorher geboren? Damals, als es noch keiner nötig hatte täglich „Selfies“ hochzuladen, um Bestätigung zu suchen. Damals, als man jemanden noch auf Festnetz anrufen musste, um sich zu verabreden, anstatt sich hinter seinem Smartphone zu verstecken, um Dinge zu schreiben, für die man im wahren Leben viel zu schüchtern wäre – und die möglicherweise auch unangebracht sind.
In was für einer Gesellschaft leben wir eigentlich? Da hast du an einem Tag ein Date: ihr versteht euch prächtig, Komplimente fliegen durch den Raum. Eine Stunde später, nach eurem Date, siehst du wie er/sie ein Selfie von sich hochlädt und sich von den Mädels/Typen durch Kommentare und Likes feiern lässt. Hallo liebe Menschen von heute: reicht euch die Aufmerksamkeit einer Person nicht?
In der Zeit von „minglen“ (Unfassbar, es gibt ein Wort dafür) und Freiheit und Emanzipation, frage ich mich: WO IST DIE LIEBE GEBLIEBEN? Die Liebe besteht so oft nur noch zu sich selbst. Karriere, Selbstverwirklichung, bloß nicht unterdrücken lassen, nichts gefallen lassen. Kompromisse? Pff. „Ich bin eine starke Person, ich lasse mir doch nichts sagen!“ Wozu führt dies alles? Zu Trennungen, Scheidungen und Kindern, die zwischen Mama und Papa hin- und hergerissen werden.
Versteht mich nicht falsch. Ich genieße meine Freiheit, bin froh über die Emanzipation, die 68er Bewegung. Als junge Frau, die studiert, bin ich froh, diese Möglichkeiten zu haben. Bachelor, jetzt Master. Aber mit Mitte 20 tickt die innere Uhr. Kinder? Jaaaa, gerne!! Ich liebe Kinder, ich will Kinder. Tja, wann? Abitur, ein Jahr im Ausland, Bachelor, Uniwechsel, Master, Referendariat. Studium verzögert sich jetzt durch das Jobben. Aber Hausmütterchen werden ohne alles beendet zu haben? Niemals. Ist auch gut so. Oder?
Wenn ich mit meinen Freundinnen spreche, erfahre ich, dass es ihnen ähnlich geht. Wir sind hin und hergerissen zwischen unseren Instinkten, Mutter werden zu wollen, zu heiraten, für die Familie da zu sein und andererseits unserer Selbstverwirklichung. Frauen, die studieren und gleichzeitig Kinder kriegen, bewundern wir, aber den Weg selber zu gehen? Nein, danke, viiiiiiiel zu anstrengend!
Hinzu kommt dann das heutige Verständnis von Liebe und Beziehung. Lieber minglen, lieber nichts riskieren. Noch einmal das Herz gebrochen zu bekommen? Nein, danke! Dann lieber alleine, selbstverwirklichen, Karriere, Affären. Ist doch eh besser, oder?! Gefangen in einer Zwischenbeziehung zu sein, kann die größte Folter sein. Die ganzen, nennen wir sie mal „Beziehungstraumatisierten“ nutzen dieses minglen aus. Ganz nach der Devise: Frei sein, aber nicht allein sein. Ich denke schon, dass unsere Generation ziemlich abgefuckt ist. Vollkommen orientierungslos, immer auf der Suche nach neuen Kicks. Anstatt sich festzulegen, wird vermutet, dass an jeder Ecke noch etwas Besseres auf einen wartet und somit wird nicht wertgeschätzt, dass man eigentlich schon etwas Tolles vor sich hat.
Wie lange wird das noch so weiter gehen? Max Herres Worte: "Das ist Fluch und Segen unserer Generation. Wir suchen nach Liebe und rennen davon,wenn sie dann kommt. Doch was ist Freiheit, wenn Du alleine feierst? Und welchen Wert hat Liebe, die nicht währt wie Familie“ sollte man sich vielleicht noch einmal durch den Kopf gehen lassen, bevor man sich bei Tinder und Co. anmeldet, andere added, obwohl man gerade jemanden tollen kennengelernt hat. Wie sagt man so schön: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.


Mit Kopfhörern und Musik auf dem Weg nachhause nachts

Schatten bewegt sich im Rhythmus

Mein Schatten tanzt im gleichen Rhythmus.
Die Kopfhörer noch einmal zurecht rücken.
Der Bass drückt in meine Ohren.
Ich bin nicht allein, denn mein Schatten bewegt sich im Rhythmus.
Zu viel getrunken, geraucht? Was ist schon zu viel?
Die Straße ist mein Laufsteg.
Ich fühle jeden Ton auf dem Beton.
Mit den Fingern tippen. 
In der Wohnung geht es weiter. Wie in Trance.
Ich drücke auf die Tasten, sie tanzen. 
Augen zu – Achterbahn.  

Fernweh

Fernweh

Sehnsucht eines Kleinstadtmenschen
Ich hab' es satt,
Nichts hält mich in dieser Stadt.
Als Kind war's noch zu ertragen,
Doch nun ist's Zeit etwas zu wagen.
Möcht' woanders wohnen,
In den großen Metropolen.
Im Urlaub hab' ich sie nur auf Dauer
Bis ich hier erneut vor mich hinkauer'.
Zu groß ist die Welt, um sich hier niederzulassen.
Hierbleiben heißt, das Leben zu verpassen.
Ich hab' so Fernweh,
Will die Welt seh'n!
All' die Kontinente bereisen,
Verschiedenes Essen speisen,
Neue Kulturen erleben,
Andere Sprachen reden.
Ich hab' so Fernweh,
Ich will die Welt seh'n.


Mond im Regen

Mond im Regen

Mit Absicht in jede Pfütze treten
Was ich sonst niemals täte.
Wir unter diesem kleinen Schirm,
An der Ampel,
Ein flüchtiger Kuss auf meine Stirn.
Meine Füße
Vollkommen durchnässt,
Weil der Regen nichts trocken lässt.
Beeilen, um schnell nachhaus' zu gelangen
Doch möcht' ich den Augenblick auffangen.
Plitsch, Platsch -
Mit jedem Schritt noch nasser.
Ich seh' den Mond im Regen reflektieren,
Oh, wie meine Hände frieren!
Doch trotz der Umstände nichts zu verlieren.
Romantik ist hier die Definition,
Wir, der Regen und die Emotionen.
Und bin ich durchnässt und halb erfroren,
So fühl' ich mich in dieser Nacht wie neu geboren.
Für nichts auf der Welt würd' ich lieber woanders sein,
Wir, der Regen und der Mondesschein.


Es fühlt sich so gut an

Es fühlt sich so gut an

So viel Zeit damit verbracht jemanden nachzutrauern, zu weinen, sich zu erinnern, so dass man Schmerz mit Liebe verwechselt hat. Doch dann kamst du.
Das erste mal in deinen Armen liegen. Du bist so fremd, aber ich fühle mich so wohl. Halt mich fester, drück mich. Ja, genau so. Es fühlt sich so gut an. Wir schauen uns das erste Mal vom Nahen an. Ich merke, wie es kribbelt. Man möchte sich küssen, aber nicht zu früh. Wer macht den ersten Schritt? Der erste Kuss mit jemanden ist so aufregend. Soll ich meinen Kopf nach vorne beugen? Nein, ich drehe mich weg, doch zu schüchtern.
Du guckst mich an. Nein, du schaust mich an. Ich muss lachen, bin verlegen. Mir ist es unangenehm, wenn du mich so anguckst. Du könntest ja Makel an mir entdecken. Andererseits ist es das schönste Gefühl, wenn du mich so anguckst. Du lächelst. „Ist was?“, frage ich. „Nein, alles gut!“, sagst du und lächelst. Hast du schöne Lippen! Puhh, mein Herz schlägt schneller. Ich fühle mit dem Finger über deine Augenbrauen, über deine Nase, deine Augenlider. Ist es nicht lustig, wie wir uns erforschen? Wir müssen lachen, immer wieder. Es ist so schön. Du riechst gut. Du trägst kein Parfum. Du bist es einfach, der schön riecht. Ich fühle mich so wohl bei dir. Halt mich noch ein bisschen fester. Ja, genau so.


Mission: Selbstverwirklichung!

Mission: Selbstverwirklichung!

Es ist so so viel passiert, zu viel. Du bist zu viel passiert und passierst immer noch. Aber nur ich kann mich davon befreien.
Du bist wie eine Droge für mich. Jetzt, da ich dich kenne, verstehe ich diese eigentlich so einfache und banale Metapher. Der Rausch macht mich süchtig. Ich fliege, ich schwebe, ich fühle. Doch dann, wenn die Endorphine ausgeschüttet worden sind, müssen sie auch wieder zurück an ihren Platz. Man muss sich regenerieren. Da war doch was in Bio im Abi... die Neurotransmitter und das Schlüssel-Schloß Prinzip...Wie dem auch sei: Je höher der Flug, desto tiefer der Fall.
Du hinterlässt ein Loch, ein riesiges Loch. Sehnsucht: ich brauche dich, körperlich, geistig, ganz. Eine Abhängige. Das Loch wird also gestopft durch Uni, Arbeit, Sport. Mission: Selbstverwirklichung! Funktioniert. Gute Laune, Ziele vor Augen, Motivation, Ablenkung.
Und dann Zack! Eine Nachricht. Du schwörst du liebst mich, du willst mich sehen, du willst dich ändern. Ich glaube dir, doch auf einmal blockst du ab.. Also erneut: Mission Selbstverwirklichung! Uni, Arbeit, Sport.
Zack! Wieder meldest du dich. Mission Selbstverwirklichung! Uni, Arbeit, Sport.
Doof nur, wenn man bei einer der Missionen zufällig auf dich trifft. Mit einer anderen Frau. Die Person, die dir vor ein paar Stunden noch die Sterne vom Himmel holen wollte, lügt also – mal wieder.
Empathie, Verständnis, der Versuch einen anderen Menschen zu verstehen, sich in ihn hineinzuversetzen, das ist mein Spezialgebiet. Ich hätte wohl Psychologie studieren sollen, jedoch hat mein NC dafür nicht gereicht. Wahrscheinlich auch besser so, sonst wären meine Gedanken in noch mehr Analysen verstrickt. Außerdem habe ich momentan leider eher das Gefühl, dass ich selber einmal auf der Couch lande, wenn das mit dir so weitergeht.
Stark sein, das kann ich. Ich war immer stark, weil ich musste. Die Päckchen, die ich zu tragen hatte in meinem Leben, waren nicht ohne. Was einen nicht umbringt, macht einen nur stärker, ja, ja. Ist aber wirklich so. Kitschig, aber wahr. Aber was ist, wenn man nicht mehr stark sein möchte? Wenn man die Kontrolle auch mal abgeben möchte? Ich habe es satt stark zu sein. Jemanden haben, der einen auffängt, der hinter einem steht, auf den man sich verlassen kann. Warum bin ich immer die Person, die auffängt? Würde doch so gern mal auf der anderen Seite stehen.
Die Lösung der Probleme ist die Selbstverwirklichung, ist man selber. Also weiterhin stark sein. Nur ich selber kann mich hier rausholen. Warum du mich, die Person, die du angeblich liebst, hintergehst, betrügst, belügst? Das kann ich nicht verstehen. Jedoch möchte ich lernen, dein Verhalten nicht mehr zu hinterfragen. Ich möchte lernen zu akzeptieren, was ich nicht ändern kann. Und das bist du. Ich kann dich nicht ändern.
Akzeptieren, dass du mir nicht gut tust, zu wachsen und ein guter Mensch zu sein, und vor allem anders als du zu sein; das sind meine Ziele. An mir und meiner Einstellung kann ich also arbeiten. Mission: Selbstverwirklichung!






Eine untrennbare Verbindung

Eine untrennbare Verbindung

Feiern, trauern, ablenken, andere treffen. Das Band zwischen uns will nicht reißen, egal was ich tue
Ich war der festen Überzeugung, dass zwei wie wir sich nicht verlieren können. Und das Schlimme ist, dass uns, obwohl wir nicht mehr zusammen sind etwas verbindet. Es ist wie eine unsichtbare Schnur, die zwischen dir und mir gespannt ist, untrennbar. Ich möchte sie durchschneiden, doch sie lässt sich nicht. Feiern, trauern, ablenken, andere treffen. Das Band zwischen uns will nicht reißen, egal was ich tue.
Was ist, wenn ich nie wieder jemanden so lieben werde wie dich? So viel Zeit ist vergangen und andere sind gekommen, doch niemals waren die Gefühle so intensiv wie für dich.
Danke, dass du mich verkorkst hast! Bevor wir zusammen waren, glaubte ich an die unkomplizierte Liebe, dass man im Leben oft liebt und eh immer jemand Neues kommt. So wie die Mütter einem immer sagen:,,Du bist noch jung, war nicht der Erste und wird auch nicht der Letzte sein“. Liebeskummer vergeht, man ist wieder ein paar Jahre mit jemanden zusammen, getrennt, neu verliebt. Nur nachdem wir getrennt waren, gab es diesen Liebesrhytmus von damals nicht mehr. Uff, die Zeit vor dir kommt mir im Nachhinein so entspannt vor. Keine Adrenalin Kicks und Heulattacken, keine Nervenzusammenbrüche, aber auch keine bittersüßen, vor Liebe triefenden Nachrichten, keine Hochzeitsplanung und keine Träume davon wie schön unsere Babies aussehen würden.
Aus Schlechtem kann auch Gutes entstehen. Eine Weile lud ich ständig Freunde zu mir ein, trank mit ihnen Alkohol, ging in Clubs und tanzte auf jeder Party. Doch der Tanz auf dem Seil, das uns verbindet, ließ sich betrunken auch nicht besser ertragen. Also Neuanfang! Ich habe nun zu mir gefunden, weiß wer ich bin, konzentriere mich auf mein Leben, schreibe, lese, kann auch alleine sein. Es gab vorher nichts grauenvolleres für mich, als alleine in meiner Wohnung zu sitzen. Bei jedem Geräusch wäre ich Nachts am Liebsten vor Schreck in meinem Bett aufgesprungen. Die Stille konnte ich gar nicht ertragen, aber heute noch mache ich oft den Fernseher an, um Hintergrundgeräusche zu haben.
Ich habe gelernt, auf dem Seil, das uns verbindet zu balancieren. Ich hoffe, dass es irgendwann reißt und ich lerne zu fliegen.



Vergleichen ist unfair

Vergleichen ist unfair

Du musstest nichts tun, um mich glücklich zu machen. Bei ihm ist das anders.
Manchmal, wenn er nur dasitzt, rege ich mich unfassbar auf, obwohl er nichts Schlimmes tut. Dabei ist er doch so gut und nett zu mir und trägt mich auf Händen. Oft jedoch ertrage ich seine Anwesenheit nicht einmal. Er ist halt nicht du. Mit dir konnte ich Stunden verbringen, ohne ein Wort zu sagen und das hat mich glücklich gemacht, einfach neben dir zu liegen. Du musstest dich nicht anstrengen, um mich glücklich zu machen, denn alleine deine Existenz und das Wissen dich bei mir zu haben erfüllten mich. Bei ihm ist das anders, er muss mit mir Essen gehen, tolle Dinge unternehmen, mir Geschenke machen, um mich zufrieden zu stellen.
Ich sollte es beenden, denke ich. Dann denke ich, dass er attraktiv ist, intelligent, Geschmack hat und ich aufhören sollte ihn mit dir zu vergleichen. Vergleichen ist unfair. Wenn ich gut drauf bin und ihm sage, dass ich ihn liebe, lächle ich. Wenn ich es meistens sage, fühle ich mich wie der letzte Abschaum. Eigentlich habe ich doch nur dich geliebt. Jeder, davor oder danach, was ist das schon im Vergleich zu dir. Ich frage mich, ob das, was vor dir war überhaupt Liebe war.
Ich muss neu anfangen ohne dich. Ich muss mich auf ihn konzentrieren, irgendwann wird daraus noch tiefe Liebe, sage ich mir. Das kommt bestimmt mit der Zeit, sage ich mir.
Wenn wir im Auto fahren und er ein Lied mitsingt, würde ich am liebsten laut schreien, weil es mich so nervt. Wenn du im Auto mit einer hohen Stimme wie von Modern Talking mitgesungen hast, musste ich so lachen. Das ist wohl Liebe, wenn ein Mensch jeden Unfug machen kann und man es immer lustig und nicht nervig findet. Aber jetzt muss ich aufhören zu vergleichen! Ich muss, ich muss! "Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit" (Kierkegaard). Und trotzdem kann ich es nicht lassen, es kommt ganz automatisch.
Nachts träume ich von dir. Ich wache auf und er liegt neben mir. Ich fühle mich fremd in meinem eigenen Bett. Er riecht nicht wie du. Wenn er mich umarmt, fühle ich mich, als würde er mich erdrücken, als bekäme ich keine Luft, es engt mich ein. Ich wünschte du hättest mich nicht losgelassen.
Bin ich egoistisch und nutze ich ihn aus? Ich kann es nicht aussprechen, will es nicht analysieren. Jedoch weiß ich, dass ich bei keinem Liebeslied an ihn, sondern an dich denke. 
Aber es gibt kein zurück zu dir. Also muss ich neu anfangen. Ich muss! Ich muss aufhören zu vergleichen, denn keiner ist wie du. Und das ist es. Keiner wird so schlecht zu mir sein, wie du es letztendlich warst. Der Mensch, den ich so liebe, den gibt es sowieso nicht mehr. Ich liebe eine Erinnerung. Du hast dich verändert. 
Also bleibe ich bei ihm und hoffe, dass die Erinnerungen verblassen, dass ich aufhöre zu vergleichen, die Geister der Vergangenheit verfliegen und ich mich irgendwann nicht erdrückt fühle, wenn ich in seinen Armen liege