Dienstag, 28. Juni 2016

Schmerz ist nicht Liebe

Schmerz ist nicht Liebe


Letztens habe ich einen Artikel bei Vice gelesen, der hieß "Können wir aufhören Schmerz mit Liebe zu verwechseln" und möchte dies auch einmal selber thematisieren.

Ich hatte euch ja schon von dem Liebeskummer erzählt, bei dem ,,man sich am liebsten eine Viggo legen würde, um sich den Rotwein intravenös zu verabreichen und das Gefühl hat 80 Kippen hintereinander zu rauchen, Whitney Houston anschmeißt und überlegt mit dem 683er Bus zur Müngstener Brücke zu fahren." Schön und gut. Passiert uns allen mal. Muss man mal durch: alles rauslassen, kurz reinsteigern, selbst bemitleiden. Aber dies sollte man nicht zum Lebensmittelpunkt machen. Glaubt mir, ich will keinen Moralapostel raushängen lassen, denn ich habe das eine lange Zeit selber gemacht und möchte euch nun meine Erkenntnis dazu schildern und euch sagen: Hört auf mit dem Scheiss!

Du läufst also diesem Typen hinterher, der dich immer wieder wegstößt? Manchmal schreibt er dir, dass er dich vermisst, er trifft sich dann doch mit dir, schreibt dir süße Sachen- und manchmal meldet er sich gar nicht? Antwortet erst nach Tagen? Hat möglicherweise auch andere Weiber am Start? Das hast du zumindest gehört. Es wird wohl auch stimmen. Kann es auch sein, dass er dich fertig macht, wenn ihm danach ist? Dann ist er NICHT der Richtige für dich. Hier kann ich euch nur den Film "Er steht einfach nicht auf dich" zu Herzen legen. Leute, wenn ein Mann euch will, dann meldet er sich, er will euch sehen, er behandelt euch gut und nimmt sich Zeit für euch. Wenn dem nicht so ist, dann liebt er euch auch nicht.

Wir Frauen neigen dazu, jedes Wort, jede Berührung, jedes Komma und jeden Punkt in einer Whatsapp Nachricht analysieren zu wollen. Die Nachrichten von Männern sind anders. Meist sind die Nachrichten nicht meterlange Romane, bei denen man jedes Wort und jedes Satzzeichen auf die Goldwaage gelegt werden muss. Das sollten wir Frauen verstehen. Männer sind nicht so bedacht wie wir Frauen, wenn es um Whatsapp geht. Oft sind es die Frauen, welche sich wie die Mafia verschwören, um die perfekte Whatsapp Nachricht gemeinsam zu formulieren.

Dein Freund und du, ihr habt euch getrennt? Ich erinnere mich an den Liebeskummer, den ich vor Jahren mal hatte, bei dem ich dachte, dass ich ihn nicht überlebe. Das hat man natürlich, wenn man jahrelang sein Leben geteilt hat, am besten noch zusammen gewohnt hat und auf einmal alles vorbei ist. Herzschmerz, traurige Songs, Memes mit depressiven Sprüchen, schmerzerfüllte Hashtags und Lovesongs. Ok, machen wir alle. Wir Frauen brauchen diesen Shit. Aber irgendwann geht es weiter. Wenn man zusammengehören würde, dann wäre man noch zusammen. Wenn er der Richtige wäre, dann hätte er euch nicht verlassen oder ihr ihn. Dieses Rumgeheule und das Selbstmitleid ist auf Dauer auch für eure Mitmenschen eine Last. Man weiß doch eigentlich ganz genau, warum man sich getrennt hat. Es hat nicht mehr gepasst, oder man wurde/oder hat betrogen, belogen, geschlagen, ignoriert, nicht geliebt usw. usw. Aber dann gerade zieht man sich gerne die ,,rosa-rote-Rückblicks-Brille" an und sieht nur noch die tollen Tage der vergangenen Beziehung. Leute, hört auf mit dem Scheiß. Erinnert euch an die Wahrheit! "Ich werde nie wieder so einen finden", "Er war die Liebe meines Lebens" - blahhhhh. Nein, die Liebe eures Lebens würde sich nämlich nicht von euch abwenden.

Es gibt rund 7 Milliarden Menschen auf der Welt und Single sein ist keine Krankheit. Man muss erst lernen, auch alleine sein zu können, mit sich selber klar zukommen, unabhängig zu sein, um eine gesunde Beziehung eingehen zu können. Nach zwei Jahren, in denen ich Single war, merke ich, dass ich bei meiner jetzigen Beziehung meinem Partner seinen Freiraum lasse, sich selbst zu entfalten, dass ich bzw. er mir den Freiraum lässt, mich selber zu entfalten. Das ist wichtig, denn Menschen, welche sich in Beziehungen verlieren und somit ihre Freunde und ihre Hobbies verlieren, werden leer und auch uninteressant für ihren Partner.

Wenn ihr euch mit euren Freunden trefft und nur schlecht über euren Partner redet, euch permanent über ihn aufregt und immer was zu meckern habt, solltet ihr eure Beziehung ebenso in Frage stellen. Natürlich kann man sich mal bei seinen Freunden auskotzen, weil der Freund beispielsweise die Teller mal nicht in die Spülmaschine geräumt hat. Wenn man aber anfängt über die geliebte Person zu lästern, hintergeht man seinen Partner, da man ihm in den Rücken fällt und Leute dazu bringt über die Beziehung zu urteilen, anstatt das Problem unter vier Augen zu klären. Denn eine Beziehung ist doch etwas, das zwischen zwei Leuten passiert und keiner kann sagen, was zwischen diesen zwei Menschen ist, außer die Beteiligten selber. Irgendwann wird das Gemecker für die Freunde auch lästig. Wenn der Freund oder die Freundin so unglücklich ist und so schlecht über den Partner redet - wo ist dann der Respekt vor dem Partner bzw. vor sich selbst? Wenn man schlecht behandelt wird, dann wird es nicht der oder die Richtige sein. Punkt. Aus. Ende.

Wenn ich mir meine verheirateten Freunde angucke, dann sehe ich etwas. Ich sehe Liebe, Respekt, Treue und Loyalität. Alle meine Freunde, die jetzt verheiratet sind und die, von denen, die bald heiraten werden, von denen höre ich NIE ein schlechtes Wort über den Partner. Sie sind glücklich. Sie gehören zusammen und haben sich dazu entschieden. Diese Menschen heulen auch nicht rum, dass sie unglücklich seien oder dass sie schlecht behandelt werden. Im Grunde muss man halt zugeben, dass die die rumheulen (und dazu gehörte ich früher auch), nur keinen Bock haben stark zu sein. Anstatt sich ein Hobby zu suchen, Sport zu treiben, sich mit Freunden zu treffen, ist es leichter, ein Glas Wein zu trinken, dem Ex zu schreiben oder ihn anzurufen und sich selbst zu bemitleiden.

Letztens habe ich einen Artikel über "Passive Beziehungsangst" gelesen. "Immer gerate ich an solche Schweine!" Sorry Mädels, man sucht sich diese Männer oft selber aus. Diese unerreichbaren Machos. Natürlich macht man das unbewusst. Meistens sind das die Männer, die so selbstbewusst sind, Komplimente machen, zu Beginn so männlich wirken und Macht ausstrahlen. Die lieben Männer, die sich regelmäßig melden, nicht direkt mit Schweinereien um die Ecke kommen, finden die Frauen dann "zu nett", aber das Arschloch, welches sich nicht meldet oder euch das Herz gebrochen hat, wird auf ein Podest gestellt?! Hört auf euch schlecht behandeln zu lassen! Wer keinen Respekt vor sich hat, der wird von anderen auch keinen Respekt bekommen. Wer seinen Wert nicht schätzt, wird auch von anderen nicht geschätzt.

Ich kann mir vorstellen, dass sich einige meiner Leserinnen jetzt vor den Kopf gestoßen fühlen und möglicherweise angegriffen fühlen. Aber ich meine es nur gut. Gerade, weil ich selbst so eine Heulsuse war. Für jeden von uns gibt es einen passenden Deckel und ich sollte euch Hoffnung geben, da ich immer rumgeheult hab (habt ihr ja alles hier im Blog mitbekommen) und jetzt meinen passenden Deckel gefunden habe. Meistens passiert das halt, wenn man nicht mehr sucht, wenn man einfach mal gechillt ist. Klar kann man für die Person, die man liebt, kämpfen. Das habe ich auch. Männer brauchen halt manchmal länger, um es zu verstehen. Aber seid euch sicher, dass der Mann es auch Wert ist. Wenn ihr die meiste Zeit eh nur traurig seid, dann ist es nicht der Richtige. Der Richtige macht euch glücklich, bringt euch zum Lachen, liebt euch, trägt euch auf Händen, respektiert und unterstützt euch, so wie mein Mann es bei mir tut. Kein wenn und aber. Und wenn es doch Streit gibt, dann ist dies ein Streit, der nicht zerstörerisch ist und so schnell wie möglich aus der Welt geschaffen wird, weil die Liebe über allem steht.

Ich wünsche euch allen einen guten Partner, der euch liebt, schätzt und respektiert. Der wird auch kommen, da bin ich mir sicher. Aber fangt mit dem Respekt und der Wertschätzung zunächst bei euch selbst an. Ihr seid wundervoll und habt nur das Beste verdient! Verkauft euch nicht unter eurem Wert!

Fühlt euch gedrückt,
eure Gabriele









Donnerstag, 2. Juni 2016

Sag mir, wo die Blumen sind

Ich war letztens auf einem Friedhof spazieren. Das hört sich möglicherweise makaber an, aber es wirkte sehr beruhigend auf mich. Meine Kopfhörer in den Ohren, ließ ich mich von Opernmusik und Liedern von Marlene Dietrich beschallen (,,Sag mir, wo die Blumen sind") und dachte über das Leben und den Tod nach. Mich ließ die Frage nicht los, was mit den Gräbern geschieht, wenn sich irgendwann keiner mehr um sie kümmert, nicht mehr bezahlt. Diese werden, dem Internet zufolge, "eingezogen". Auf einigen Grabsteinen standen Geburts- bzw. Todesdaten aus dem 19. Jahrhundert. Für mich kam die Frage auf, wer diese Gebühr noch bezahlt für Verwandte, die schon so lange tot sind und die man gar nicht mehr persönlich kannte. Wird wohl jemand in 100 oder eher 200, 300 Jahren mein Grab pflegen? Wohl eher nicht. Berthold Brecht sagte einst: „Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt.“ Also sollten wir der Nachwelt doch ein positives Bild von uns hinterlassen, wenn wir sterben oder um es wie Albert Schweitzer zu sagen: ,,Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen,wenn wir weggehen."

Der Tod ist unvermeidbar, jeder von uns muss irgendwann sterben, man kann es nicht verhindern, es passiert so oder so. Ich hatte das Glück, dass in meinem nahen Kreis niemand verstorben ist. Aus diesem Grund möchte ich nicht anmaßend sein und versuchen diese Verluste in Worte zu fassen, da ich glaube, dass kein Maß an Empathie einen so enormen Verlust nachvollziehen kann. Jedoch sollten wir für die Menschen, die so einen Verlust erlitten haben, da sein. Worte, kleine Gesten, Umarmungen können den Schmerz lindern, diesen Personen das Gefühl geben, dass sie nicht alleine sind und jemand an sie denkt in der schwierigen Zeit. Hier möchte ich noch einmal mein Lieblingszitat von Pablo Neruda erwähnen: "Si nada nos salva de la muerte, al menos que el amor nos salve de la vida.”, also „Wenn nichts uns vor dem Tod rettet, so rettet uns die Liebe wenigstens vor dem Leben“.

Wer weiß schon, was nach dem Tod kommt? Niemand. Ob man an den Himmel oder die Wiedergeburt, Nirwana oder Nichts glaubt - das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass einem nach dem Tod alle anderen Toten auf der Straße begegnen wie in Sartres "Das Spiel ist aus". Hoffnung ist jedoch das, was uns oft am Leben hält. Hoffnung auf ein schönes Leben, Hoffnung, dass es nicht vorbei ist, wenn wir sterben.

Mit diesem Essay möchte ich betonen, dass wir unser Leben auf Erden doch viel mehr schätzen und unsere Mitmenschen mehr lieben und respektieren sollten. Natürlich kann man nicht jeden mögen, nicht mit jedem befreundet sein, aber man sollte immerhin freundlich miteinander umgehen. Wie oft streiten wir uns wegen Kleinigkeiten mit unseren Liebsten und gehen am Ende getrennte Wege, weil der Stolz sich zu entschuldigen oder sich zu versöhnen einfach zu groß ist? Was wäre, wenn dieser Mensch, mit dem man momentan verstritten ist, morgen nicht mehr da wäre? Würde man sich nicht wünschen die Zeit zurückdrehen zu können, um der verstorbenen Person noch etwas sagen zu können? Im Tagebuch der Anne Frank findet man die Phrase: ,,Tote bekommen mehr Blumen als Lebende, weil Reue stärker ist als Dankbarkeit." Schade, oder?

Guido Westerwelle ist im März 2016 verstorben. Was man von seiner politischen Arbeit hielt, ist jedem selber überlassen. Jedoch möchte ich euch einige seiner Worte zu Herzen legen:

Versöhnt euch, vertragt euch. Bedankt euch bei Kassierern, wünscht einen schönen Tag, lächelt, wenn ihr fremden Menschen auf der Straße begegnet, haltet Türen auf. Seid immer freundlich und höflich. Es sind nämlich diese Kleinigkeiten, die unser Leben lebenswert machen.
Es ist eben nicht alles selbstverständlich. Deswegen solltet ihr vor allem dankbar für das sein, was ihr habt. Ein Dach über dem Kopf, Freunde, Familie und vor allem, dass ihr gesund seid. Wenn ihr jemanden etwas sagen möchtet, dann tut es jetzt und schiebt es nicht auf. Das Leben ist zwar kurz, aber es ist doch soooo schön. Macht das Beste daraus.


Fühlt euch gedrückt,

eure Gabriele






Donnerstag, 28. April 2016

Rosa rote super Wolke

Statt Blutplättchen fließen kleine rosa Herzchen durch meine Blutbahn.
Du verlässt meine Wohnung. Schon bevor du gehst, habe ich Angst. Angst, dass du nicht wieder kommst, dass es das letzte Mal war, dass ich dich in den Armen halten durfte. Bittersüße Sehnsucht. Bevor ich jedoch zu Bett gehe, rieche ich an dem Kissen, auf dem du lagst. Ich inhaliere förmlich und lache, weil ich mich schäme für das, was ich hier tue. Liebesjunkie. 
Verdammt, ich schlafe zwar in dieser Nacht locker ein, jedoch wache ich früh am Morgen wieder auf. Ein Schlafmützchen bin ich doch eigentlich, nur jetzt, da wo du dich in mein kleines Herz geschlichen hast, wache ich mit der Sonne auf. Glücklich. Hochmotiviert den Tag zu bestreiten. Es kann regnen, schneien, hageln - ist mir doch egal, denn ich habe dich.

Die Kassiererin im Supermarkt lächelt, als sie mitbekommt wie ich meiner Freundin beim Bezahlen von dir erzählen will, es jedoch kaum schaffe, weil ich so lachen und grinsen muss. Wahrscheinlich sehe ich aus wie die Grinsekatze aus "Alice im Wunderland". "Sind Sie verliebt?", fragt sich mich freundlich. Und ich sage "Ja!", wieder lachend als hätte ich ein Stück vom Himmel bekommen. Und das habe ich wohl möglich auch. 
Mit diesem ganzen kitschigen Liebeskram kann ich mich auf einmal identifizieren. Karten, Bilder, Filme oder Songs wie  "Lala" von Clueso. Das höre ich den ganzen Tag: "La la la la la la la la, Ich bin verliebt!" 
Liebe ist schon komisch. Wenn du mich küsst, dann dreht sich alles. Mir wird schwindelig. Ich hebe meinen Fuß dabei wie die Frauen es in Filmen tun und ich habe das Gefühl, dass die Liebe durch meine ganzen Adern fließt. Statt Blutplättchen fließen kleine rosa Herzchen durch meine Blutbahn. Auf dieser rosa roten super Wolke, auf der ich fluffig sitze, würde ich doch glatt wie ein Glücksbärchi in seinem Wolkenmobil, zum Standesamt fahren und dich heiraten!




Sonntag, 13. März 2016

Ein Mixtape



Da saß ich also im Auto. Ein Date. Bis jetzt war es ganz nett: das Texten, das Treffen. Bis jetzt!! Doch als die Musik in seinem Auto erklang, war der Zug für mich schon fast wieder abgefahren. Electro beats? Ernsthaft? Versteht mich nicht falsch. Mit 20 habe ich in Barcelona gelebt und war dort auf Off-Sonar Parties und habe Kalkbrenner und Steve Aoki live erlebt, da kannte die Masse in Deutschland nicht einmal die Namen. Ebenso wirst du mich im Gewölbe, Odonien in Köln oder im Kater in Berlin antreffen – zum tanzen. Aber ich könnte mir Electro im Auto (außer betrunken) oder Zuhause (außer auf  'ner Party) nicht geben.

Wie ist das bei euch? Glaubt ihr, wie ich, dass ein gemeinsamer Musikgeschmack bei der Partnerwahl einen hohen Stellenwert hat? Sicherlich kann man die Partnerwahl nicht nur darauf reduzieren. Wenn man sich verliebt, dann verliebt man sich halt. Ich schließe mich da nicht aus. Aber ich erinnere mich an die erste gemeinsame Wohnung meines Ex Freundes und mir - und wir hatten nicht wirklich denselben Musikgeschmack. Leute, ich kann euch sagen, dass das nicht lustig ist am Wochenende mit eurem über alles geliebten Schatzi aufzustehen und sich zum Frühstück die Mukke von dem Partner anzuhören, die man gar nicht leiden kann (vor allem als Morgenmuffel wie ich!). Umgekehrt war es genauso. Dann kommen so Sprüche wie:,,Ja, kannst ruhig 1-2 Lieder hören". Für einen Musikjunkie wie mich einfach ein Alptraum und deswegen schreie ich jetzt kurz: Juhu, ich liebe meine eigene Wohnung!

Morgens erstmal die Boxen anmachen und zu coolen Klängen und Songtexten wach werden, um Mitternacht ins Bett gehen und dann bis 4 Uhr morgens mit Kopfhörern die Ohren beschallen lassen. Früher habe ich auch gesungen. Ich war zwar nicht die beste Sängerin, aber man hat mir das, was ich gesungen habe, geglaubt. Als Schreiberling hat Musik halt für mich viel mit den Lyrics zu tun. Außerdem bewundere ich Leute, die Instrumente spielen können, Lieder komponieren, schreiben.

Wenn man denselben Musikgeschmack hat, kann man sich folglich austauschen. ,,Kennst du das Lied? Kennst du den Künstler?" Ebenso kann man zusammen auf Konzerte gehen. Und vor allem was das Clubbing angeht ist alles viel leichter. Wenn einer gerne auf R&B tanzt und der andere auf Electro, dann geht der eine dem anderen zuliebe auch mal mit auf eine Party, aber je nach Toleranzgrenze werden beide nicht zufrieden sein. Der eine wird sich bemühen trotz der scheiss Musik Spaß zu haben, und der andere wird seine geliebte Musik nicht genießen können, weil er ein schlechtes Gewissen hat seinen Partner in eine zwanghafte Situation gebracht zu haben.
Dabei sag ich euch: Es macht total Spaß mit seinem Herzensmenschen richtig abzutanzen, zu lachen, dabei zu knutschen. Wenn ich weiß, dass mein Schwarm die gleiche Musik hört wie ich, mach ich vor Freude einen Salto. Musik verbindet halt: sei es, dass man zusammen Lieder hört, dabei kuschelt oder auf einem Konzert gemeinsam die Texte mitsingt. Musik kann uns ebenso an schöne oder traurige Momente erinnern. Jeder kennt das: man hört ein Lied und assoziiert das mit seiner Kindheit oder einer Person, einem Moment.

Natürlich hat unterschiedlicher Musikgeschmack nicht nur Nachteile. Vielleicht lernt man durch seinen Freund oder seine Freundin eine Musikrichtung kennen und lieben, die einem vorher nicht bekannt war oder die man vorher nicht mochte. Mehr Vorteile fallen mir leider nicht ein. Sorry for that one!

Wenn ihr eurem Schwarm oder eurem Partner eine Freude machen wollt, versucht es doch mal mit einem selbstgemachten Mixtape. Früher hat meine beste Freundin Jasmin mir immer die besten Songs auf Kassette aufgenommen. Für die Jüngeren unter euch, das ist eine Kassette:


Jemanden ein Mixtape zu machen, ist meiner Meinung nach, so etwas wie jemanden einen Brief zu schreiben. Es kann Stunden dauern die richtigen Lieder auszusuchen und diese dann in die richtige Reihenfolge zu bringen. Man denkt sich bei den Liedern natürlich auch etwas. Manchmal will man nur eine bestimmte Stimmung hervorrufen oder einen tollen Künstler bzw. einen tollen Song zeigen, aber oft geht es auch um die Lyrics. Man denkt sich:,,Hör was der Sänger im Lied sagt: Genau das fühle ich für dich!." Somit kann man Dinge unterschwellig äußern, für die man im wahren Leben vielleicht etwas zu schüchtern ist. Musik ist also eine wundervolle Art von Romantik. Schön ist, wenn man dann eine CD brennt und dazu ein cooles Cover gestaltet oder die Lieder handschriftlich auflistet. Ich habe auch mal ein ganzes Booklet gemacht mit einer Anmerkung zu jedem Lied, eine Begründung also, weshalb ich gerade das Lied ausgesucht hatte.
Wenn ihr das zu mühsam findet, könnt ihr auch eine CD kaufen oder eine Spotify Playlist erstellen, was ich auch schon gemacht habe. Dies hat den Vorteil, dass man durch das Löschen oder Hinzufügen von Liedern die Liste immer wieder erneuern kann.


Leider habe ich bis jetzt noch kein Mixtape von einem Mann bekommen. Dabei mach ich es einem nicht schwer die passenden Lieder auszuwählen, da ich ein musikalischer Schizo bin. Ich höre R&B, Hip Hop, Pop wie Britney Spears und Spice Girls, französische Chansons wie Edith Piaf und Yves Montand, außerdem liebe ich Zaz. Darüber hinaus findet man in meiner Spotify Playlisten Songs von Marilyn Monroe, Frank Sinatra, Arien aus Opern, Electro wie DJ Koze oder The Glitz, Reggae wie Eek a Mouse, Damian Marley, Musicals wie das Phantom der Oper, Salsa, Country wie Kelsea Ballerini oder die alten Songs von Taylor Swift, Ska wie Ska-P oder Less than Jake und Rock wie Foo Fighters, Jimmy Eat World oder sogar Boysetsfire und zu guter letzt bin ich ein großer Olson Fan. Ach und meine Liebe zu Schwesta Ewa und SSIO nicht zu vergessen :D Ihr seht, so ein musikalischer Tyrann bin ich also gar nicht, da man von mir behaupten kann, dass ich fast alles höre. Also Future-Boyfriend, vielleicht inspiriert dich hier was, haha ;)

Mit einem Zitat von Richard Wagner verabschiede ich mich heute von euch:,,Die Musik ist die Sprache der Leidenschaft".


Fühlt euch gedrückt,

eure Gabriele



Mich würde eure Meinung zu dem Thema interessieren. Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Ihr könnt gerne (anonym und ohne Datenangabe) hier in meinem Blog kommentieren. Ist derselbe Musikgeschmack Basis für eine Beziehung? Überlegt ihr nach dem Lesen dieses Textes jemanden ein Mixtape zu machen?





Sonntag, 28. Februar 2016

In der Luft schwebend

Kennt ihr das Gefühl, hin- und hergerissen zu sein? Ist man an einem Tag glücklich, feiert das Leben extrem, genießt einen hedonistischen Lifestyle, so fällt man am nächsten Tag in ein tiefes Loch und fragt sich, wofür dieses Leben gut ist, fuckt sich ab, dass man noch studiert oder über den Job, den man macht, dass man Dinge vor sich herschiebt, eigentlich nicht hier leben möchte, wohlhabend sein will, und sich Gedanken macht, oder ob man den richtigen Beruf gewählt hat.

Ich habe eben letztens "La Môme" geschaut, der im deutschen "La vie en rose" heißt und das Leben von Edith Piaf zeigt, gespielt von Marion Cotillard. Einfach großartig. Der Film hat mein Herz zerfetzt, da er so traurig ist. Man könnte sagen, dass ich den Film durch geweint habe, da er mich so berührt hat. Ich wusste gar nicht, dass Edith Piaf so viele Schicksalsschläge durchleben musste. Oft können sich Anhänger der Generation Y mit solchen Charakteren identifizieren. Diese Extreme: saufen, feiern, Drogen, das Leben auf das Maximum genießen, die Liebe lieben. Und dann auf der anderen Seite die Tristesse, die Einsamkeit.

American Journalist:If you were to give advice to a woman, what would it be?
Edith Piaf: Love
American Journalist: To a young girl?
Edith Piaf: Love
American Journalist: To a child?
Edith Piaf: Love.

Wenn man auch so denkt, wird man belächelt. "Liebeskasper Gabi", schon klar. Aber wenn die Leute solche Filme schauen, finden sie diese Aussagen toll, nur im wahren Leben belächeln sie Personen, die so denken, fühlen und das äußern. Wenn ich ein Lied höre, und das Gefühl habe, dass die Lyrics durch meinen ganzen Körper gehen, wenn ich eine Filmszene sehe und mich so verbunden fühle, dass mich jemand versteht, dass jemand auch in meiner Situation ist, dann kommt auch manchmal: "Ach, lass mich raten, du fühlst dich angesprochen, hihi". Ist das so schlimm? Ist Kunst wie Film, Literatur und Musik nicht dafür da? Dafür, dass wir Menschen uns identifizieren können, dass wir die Geschichten und Worte nachvollziehen können, dass die Musik und die Dialoge, Texte uns berühren? die Ästhetik und Tiefe, welche jegliche Art von Kunst uns geben kann. Vielleicht wirken Künstler auf andere Menschen wie Träumer, Naive. Ich glaube jedoch, dass Emotionen, Sensibilität und Sentimentalität sowie Melancholie zum Leben dazu gehören.

Oft erkennt man sich in Künstlern, verlorenen Seelen, hoffungsvolle und doch zerbrechliche Charaktere. Amy Winehouse, Kurt Kobain, Ernest Hemingway, Marilyn Monroe. Ein Zitat von Scott Fitzgerald lautet:“And in the end, we were all just humans, drunk on the idea that love, only love, could heal our brokenness.“ Jeder hat sein Päckchen zu tragen: gesundheitliche Probleme, finanzielle, persönliche. Die ganzen Dinge, die einem passieren, die Gedanken, die sich andauernd im Kreis drehen, die Emotionen, die man nicht unter Kontrolle hat, all dies findet nur Trost in der Liebe: Liebe von Freunden und der Familie, Liebe vom Partner oder einfach die Liebe zu sich selbst, die man jedoch erst erlernen muss.

Wir, die Generation Y, in der Luft schwebend. Man weiß nicht in welche Richtung man fliegen muss. Wir schweben einfach über der Erde, im Himmel, an einer Stelle. Man bewegt sich nicht vor ran, immer schwebend zwischen den Wolken ohne Orientierung. Das Schweben fühlt sich nicht schmerzvoll an, es ist ein nichts, eine Unentschlossenheit, die jedoch mit einer Gleichgültigkeit verbunden ist. Wohin mit mir? Ich weiß es nicht. Der schwebende Zustand ist nicht der Beste, aber die Angst, eine Richtung zu wählen ist groß, also bleibt man schwebend. Schwebend muss man sich nicht bemühen, man muss nichts riskieren, aber man kommt auch nicht weiter. Man hängt in der Luft, da man Angst vor Verantwortung hat, aber merkt wie die Zeit vergeht und man weiß somit, dass man nicht auf ewig schweben kann, sondern eine Richtung wählen muss, entscheiden muss, wohin es geht und für diese Bewegung in eine bestimmte Richtung muss man Kraft aufwenden, wofür man aber möglicherweise zu faul ist oder eher wovor man sich einfach fürchtet.

Dieses Generation Y Gerede ist wirklich wahr, meines Erachtens. Viele Möglichkeiten, alles wollen, nichts wollen. Zuhause bleiben oder Party machen? „Pff. Kein Mensch erinnert sich später an die Nächte, in denen er viel geschlafen hat“. Aber am nächsten Tag verkatert aufwachen und sich erinnern (wenn man sich erinnert) wie man sich betrunken benommen hat, ist auch nicht cool, vor allem, wenn man dann in sein Handy guckt. Studium durchziehen oder erst einmal paar Semester chillen und das junge Leben genießen? Singleleben oder Ehe und Kinder? Hat man den richtigen Beruf gewählt? Sollt ich damit zufrieden sein oder doch noch studieren, eine Ausbildung machen, die Meisterschule besuchen? Will ich das überhaupt oder nur, weil ich denke, dass die Gesellschaft das erwartet? Als Mutter: Zuhause bleiben und sich um die Kinder kümmern oder doch arbeiten und sich dann anhören müssen, man würde nicht genug Zeit in seine Kinder investieren.

Man weiß heutzutage nicht mehr, was richtig und was falsch ist, da wir so viele (zu viele?) Möglichkeiten haben. Aber das gehört alles zum Erwachsenwerden dazu. Dazu gehört auch Fehler zu machen. Das Wichtige, meine Lieben, ist sich selbst zu reflektieren, aus Fehlern zu lernen und an sich zu arbeiten, damit man die beste Version seiner selbst wird. Wir sind alle nicht vollkommen und das Leben kann zwischendurch echt scheisse sein, aber wir dürfen nicht aufgeben und müssen füreinander da sein. Deswegen möchte ich an dieser Stelle Pablo Neruda zitieren:Si nada nos salva de la muerte, al menos que el amor nos salve de la vida.”, also „Wenn nichts uns vor dem Tod rettet, so rettet uns die Liebe wenigstens vor dem Leben“.



Eure Gabriele







Mittwoch, 24. Februar 2016

Du hast dich nicht einmal entschuldigt

Es hätte dir leid tun können, dass du mich nicht loslässt, obwohl du es hättest tun müssen, da ich es nicht konnte

Ich habe dich in der virtuellen Welt geblockt. Aber nicht nur dort, denn auch um mein Herz ist jetzt eine große Mauer, eine Firewall, eine Blockade. Du warst wie ein Computervirus, der sich in mein Herz gehackt hat und dort die Festplatte auffraß. Das Wirrwarr ließ mich nicht mehr vernünftig denken, handeln. Nun bin ich befreit und das sogar durch deine Hilfe. Mit diesen Dingen hast du schließlich Erfahrung, dies ist dein Metier. Der Virus hat sich also ganz von alleine entfernt und zwar durch seine Taten.
Wahrscheinlich schicken dir deine Freunde gerade einen Screenshot von dem Text, da du dir ja nicht die Mühe machst, dich selber für das von mir Geschriebene zu interessieren. Vielleicht lachen sie auch über mich, da sie Mitleid mit mir haben, belächeln wie naiv ich sei, betonen, dass ich eine „tickende Zeitbombe“ sei. Aber wer könnte es ihnen verübeln? Sie wissen wahrscheinlich von deinen ganzen anderen Frauen, in einer Welt, in die ich ihrer Meinung nach, bestimmt eh nicht hingehöre. Aber sie wissen nicht, wie du zu mir warst, wie gut du zu mir warst, dass wir uns damals fast jede Woche gesehen haben und sich nicht alles um das Eine drehte. Wie du immer betont hast, dass „wir uns wirklich mögen“. Aber Menschen, die man mag, denen tut man nicht weh und vor allem nicht auf diese Art und Weise.
Denn du wusstest, dass ich leide, dass ich weine und trotzdem hast du nicht aufgehört, dich mit mir zu treffen. Warum ich es nicht einfach beendet habe? Wie oft habe ich es versucht und dann hast du mich angebettelt und vollgelabert, dass ich es nicht tun soll. Verliebte klammern sich leider an jeden Strohhalm, also hoffte ich weiterhin. Und ich hoffte und hoffte und hoffte und hoffte.
Aber irgendwann macht es dann doch „Klick“. Auch wenn dir deine Freunde und deine Familie schon vorher tausend mal gesagt haben, dass du loslassen sollst, muss bei einem selber der Moment kommen, in dem man versteht: Es reicht.
Der Moment ist gekommen, denn ich will dich nicht mehr. All die Dinge, weswegen ich dich wollte, sehe ich nicht mehr, da ich nur noch erkennen kann, warum du schlecht für mich bist, mir nicht gut tust. Natürlich hatten wir eine tolle Zeit zusammen, wir waren ja sogar im Urlaub zusammen, gekuschelt, gegessen, geschlafen und viel geredet, geschrieben, geküsst. Doch, dass ich weinend zuhause war, wenn du weg warst, das war dir gleichgültig. Denn ich bin dir egal. Das habe ich jetzt verstanden.
In der ganzen Zeit hast du mir nicht einmal gesagt, dass es dir leid tut. Es hätte dir ja leid tun können, dass du mir das nicht geben konntest, was ich dir in Mengen gab. Es hätte dir leid tun können, dass ich weinte und traurig war wegen dir. Es hätte dir leid tun können, dass du mich nicht loslässt, obwohl du es hättest tun müssen, da ich es nicht konnte.
Wenn du einen Text von mir gelesen hast, hast du mich daraufhin immer angerufen. Ruf diesmal nicht an. Ich würde sowieso nicht dran gehen. Du hast mir eh nichts zu sagen. Denn auf das Geschriebene gehst du nicht ein, führst dann irgendeinen Smalltalk, aber löschen sollte ich meine Texte auch nicht. Dafür bist du viel zu narzisstisch und genießt die Aufmerksamkeit, die ich dir schenke. Dann genieß sie noch ein letztes Mal. Das wird mein letzter Text über dich sein



Montag, 15. Februar 2016

Starbucks, Muskatnuss, Coladosen

Du hinterlässt Souvenirs in meinem Kopf und Herzen
Man lebt jeden Tag, normal, vor seiner Nase sieht man Gewürze, man geht Kaffee trinken, man kauft sich auf die Schnelle eine Dose Cola am Kiosk. Standard. Doch auf einmal beginnt man die Dinge mit einer Person zu assoziieren. Es gibt so viel, das ich mit dir verbinde, wenn ich mich so umschaue. Sogar mein Bett schaue ich manchmal an und erinner' mich daran, wie du drei Mal hier übernachtest hast. Drei mal hast du dir den weiten Weg zu mir in das kleine Solingen gemacht, wo doch hier eigentlich nichts ist, - außer mir. Es kommt mir so surreal vor, mir vorzustellen, dass du auf meinem Sofa lagst, dass du die Pasta gegessen hast, die ich gekocht hatte und sie dir schmeckte, aber du doch gerne etwas Muskatnuss hättest, da du diese magst. Von da an muss ich jedes gottverdammte Mal an dich denken, wenn ich in meiner Küche stehe und auf das Gewürzkästchen schaue, welches direkt auf der Arbeitsplatte steht. 
Wenn ich dich besuchte oder du geschäftlich in meiner Nähe warst, gingen wir am nächsten Morgen immer zu Starbucks, "Kaffee für 1.5 Mio. Euro trinken", wie ich gerne sage. Wie oft bin ich im Starbucks gewesen und habe mir meinen Caramel Macchiato sorgenfrei getrunken? Wenn sie jetzt im Starbucks meinen Namen auf den Becher schreiben, denke ich an die vielen Fotos, die ich im Liebesrausch bei unseren Starbucksritualen schoss, wobei ich auch einmal unsere zwei Becher nebeneinander fotografierte. Kitschig. Aber ich liebte es. Wenigstens waren wir auf den Bildern vereint, wenigstens waren unsere Namen auf einem Bild vereint.
Das alles läuft schon seit Monaten. Monate, in denen mich eine Trauer überkam, wenn ein bestimmtes Lied lief. Calvin Harris "How deep is your love?", ein 0-8-15 Mainstream Chartssong. Doch ich kann mich erinnern, wie er ein paar Mal im Auto lief, als du mich abholtest oder zum Bahnhof fuhrst. Seitdem hörte ich das Lied rauf- und runter und fragte mich, wie tief deine Liebe wohl zu mir sei. Doch deine Liebe ist nicht tief, sie ist viel mehr wie eine Luftmatratze, die lässig auf der Wasseroberfläche im Swimmingpool schwimmt. Manchmal legst du dich auf die Luftmatratze, dann taucht sie etwas ins Wasser, sie wird ein bisschen nass, deine Füße steckst du ein Stückchen ins Wasser. So eine kleine Erfrischung macht dir Spaß. Die Luftmatratze empfindest du als gemütlich,  wozu also tauchen oder schwimmen, wenn man doch locker auf der Wasseroberfläche dahin dösen kann? Wozu was riskieren, wozu vertiefen? "Ist doch alles so gut wie es ist", sagtest du nicht nur einmal. 
Noch schlimmer als die Lieder sind Gerüche. Dein Parfum. Manchmal trugst du auch ein anderes, aber nur bei dem einen überfällt mich dieser Schmerz. Dieser Schmerz in der Brust, wenn man den Duft irgendwo riecht. Das ist dann der absolute und blanke Horror. Ist es nicht erstaunlich, dass das Traurigsein ein wirkliches Ziehen in der Brust bewirkt, also körperlichen Schmerz hervorruft? 
Doch der absolute Superlativ ist alles, was mich daran erinnert, dass du eigentlich eine andere Frau in deinem Leben hast. Eine teure Handtasche, die sie auf einem Foto mit dir trägt oder Städtenamen, von denen ich hörte, dass du sie mit ihr besuchtest. Ich frage mich dann, ob du ihr die Sachen und Reisen gekauft hast oder ob sie auch aus einer reichen Familie kommt, denn „Die Sitte gilt und muss gelten, aber daß sie’s muß, ist mitunter hart.“ Jaja, Irrungen, Wirrungen.
Und so sitze ich hier und schreibe blinde Liebesbriefe, die ich nicht abschicken werde, die mir helfen sollen dich zu vergessen. Doch ich frage ich mich, wie ich dich vergessen soll, wenn selbst Coladosen mich an deinen Kühlschrank erinnern, wenn mein Herz stehen bleibt, wenn ich irgendwo den Namen deines Wohnortes höre, wenn ich Sehnsucht nach deinem Kater habe, wenn ich ein süßes Kätzchen erblicke, und die vielen anderen Souvenirs, die du in meinem Kopf und Herzen gelassen hast, die es mir unmöglich machen dich zu vergessen.