Mittwoch, 24. Februar 2016

Du hast dich nicht einmal entschuldigt

Es hätte dir leid tun können, dass du mich nicht loslässt, obwohl du es hättest tun müssen, da ich es nicht konnte

Ich habe dich in der virtuellen Welt geblockt. Aber nicht nur dort, denn auch um mein Herz ist jetzt eine große Mauer, eine Firewall, eine Blockade. Du warst wie ein Computervirus, der sich in mein Herz gehackt hat und dort die Festplatte auffraß. Das Wirrwarr ließ mich nicht mehr vernünftig denken, handeln. Nun bin ich befreit und das sogar durch deine Hilfe. Mit diesen Dingen hast du schließlich Erfahrung, dies ist dein Metier. Der Virus hat sich also ganz von alleine entfernt und zwar durch seine Taten.
Wahrscheinlich schicken dir deine Freunde gerade einen Screenshot von dem Text, da du dir ja nicht die Mühe machst, dich selber für das von mir Geschriebene zu interessieren. Vielleicht lachen sie auch über mich, da sie Mitleid mit mir haben, belächeln wie naiv ich sei, betonen, dass ich eine „tickende Zeitbombe“ sei. Aber wer könnte es ihnen verübeln? Sie wissen wahrscheinlich von deinen ganzen anderen Frauen, in einer Welt, in die ich ihrer Meinung nach, bestimmt eh nicht hingehöre. Aber sie wissen nicht, wie du zu mir warst, wie gut du zu mir warst, dass wir uns damals fast jede Woche gesehen haben und sich nicht alles um das Eine drehte. Wie du immer betont hast, dass „wir uns wirklich mögen“. Aber Menschen, die man mag, denen tut man nicht weh und vor allem nicht auf diese Art und Weise.
Denn du wusstest, dass ich leide, dass ich weine und trotzdem hast du nicht aufgehört, dich mit mir zu treffen. Warum ich es nicht einfach beendet habe? Wie oft habe ich es versucht und dann hast du mich angebettelt und vollgelabert, dass ich es nicht tun soll. Verliebte klammern sich leider an jeden Strohhalm, also hoffte ich weiterhin. Und ich hoffte und hoffte und hoffte und hoffte.
Aber irgendwann macht es dann doch „Klick“. Auch wenn dir deine Freunde und deine Familie schon vorher tausend mal gesagt haben, dass du loslassen sollst, muss bei einem selber der Moment kommen, in dem man versteht: Es reicht.
Der Moment ist gekommen, denn ich will dich nicht mehr. All die Dinge, weswegen ich dich wollte, sehe ich nicht mehr, da ich nur noch erkennen kann, warum du schlecht für mich bist, mir nicht gut tust. Natürlich hatten wir eine tolle Zeit zusammen, wir waren ja sogar im Urlaub zusammen, gekuschelt, gegessen, geschlafen und viel geredet, geschrieben, geküsst. Doch, dass ich weinend zuhause war, wenn du weg warst, das war dir gleichgültig. Denn ich bin dir egal. Das habe ich jetzt verstanden.
In der ganzen Zeit hast du mir nicht einmal gesagt, dass es dir leid tut. Es hätte dir ja leid tun können, dass du mir das nicht geben konntest, was ich dir in Mengen gab. Es hätte dir leid tun können, dass ich weinte und traurig war wegen dir. Es hätte dir leid tun können, dass du mich nicht loslässt, obwohl du es hättest tun müssen, da ich es nicht konnte.
Wenn du einen Text von mir gelesen hast, hast du mich daraufhin immer angerufen. Ruf diesmal nicht an. Ich würde sowieso nicht dran gehen. Du hast mir eh nichts zu sagen. Denn auf das Geschriebene gehst du nicht ein, führst dann irgendeinen Smalltalk, aber löschen sollte ich meine Texte auch nicht. Dafür bist du viel zu narzisstisch und genießt die Aufmerksamkeit, die ich dir schenke. Dann genieß sie noch ein letztes Mal. Das wird mein letzter Text über dich sein



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